Ein Theaterstück ansehen und dabei auch noch Englisch lernen? Mit dem White Horse Theatre ist genau das möglich! Dieses englische Tourneetheater zählt mit rund 400.000 Zuschauern pro Jahr zu den größten pädagogischen Theatern Europas. Gegründet wurde es in den 1970er Jahren von Peter Griffith, dessen Ziel es war, Schülern die englische Sprache durch lebendiges Theater näherzubringen.
Dank der Organisation der Englisch-Fachschaftsleiterin Frau Plab kamen am 30. Juni vier Schauspieler – Amy Shields, Kyle Samuel, Valia Katsi und Defender Nyanhete Marshall – ans Gymnasium Dingolfing. Alle vier sind englische Muttersprachler und übernahmen jeweils mehrere Rollen in zwei verschiedenen Theaterstücken.
Für die 5. und 6. Klassen wurde das Stück Maid Marian aufgeführt. Es erzählt die Geschichte von Robin Hoods mutiger Gefährtin, die ihm mit Klugheit und Mut zur Seite steht und ihm hilft, dem hinterlistigen Sheriff von Nottingham zu entkommen. Mit viel Witz, Humor und musikalischer Begleitung wurde das Stück lebendig präsentiert. Besonders spannend für die jungen Zuschauer: Einige durften sogar selbst mitspielen – als verkleideter Bischof oder Robin Hoods Bande, die Merry Men, standen sie auf der Bühne und bewiesen ihr schauspielerisches Talent.
Die Dialoge waren bewusst in einfachem Englisch gehalten, sodass auch die Jüngeren der Handlung gut folgen konnten.
Im Anschluss daran bekamen die 11. und 12. Klassen Romeo and Juliet zu sehen – William Shakespeares wohl bekanntestes Drama. Es erzählt die tragische Geschichte der Liebenden Romeo und Julia, deren Familien sich verfeindet gegenüberstehen. Nach einer heimlichen Hochzeit begeht Romeo in einem Wutanfall einen Mord und wird verbannt. Julia ist am Boden zerstört und greift zu einer dramatischen Lösung…
Nach beiden Vorstellungen gab es eine Question-and-Answer-Session, in der die Schüler den Schauspielern Fragen zu ihrer Arbeit und ihrem Beruf stellen konnten. Hier eine kleine Auswahl der vielen Fragen und Antworten:
- Ist es schwierig, klassische Werke wie die von Shakespeare auswendig zu lernen?
Anfangs ja – denn das Englisch unterscheidet sich stark vom heutigen. Doch Shakespeares Sprache folgt einem bestimmten Rhythmus, was das Lernen erleichtert. - Woher kommen die Kostüme?
Viele werden in Second-Hand-Läden gekauft, einige jedoch von den Kostümbildnern des White Horse Theatre selbst geschneidert. - Was macht besonders Spaß am Schauspielern?
Am schönsten ist es, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und mit dem Publikum zu interagieren – wie etwa in Maid Marian. - Wie ist es, mehrere Rollen gleichzeitig zu spielen?
Das ist besonders abwechslungsreich und herausfordernd – manche Stücke verlangen sogar, dass ein Schauspieler acht verschiedene Rollen übernimmt.
Darüber hinaus erzählten die Darsteller auch persönliche Geschichten über ihren Weg zum Schauspielberuf. Zwei von ihnen besuchten eine renommierte Drama School in London, eine Schauspielerin hatte zunächst Theaterwissenschaften studiert, und eine andere kam über eine Tanzausbildung zum Theater.
Zum Abschluss nutzten einige Schüler noch die Gelegenheit für ein Selfie mit den Schauspielern – ein gelungener Ausklang eines besonderen Tages.
Fazit:
Alle Schülerinnen und Schüler hatten großen Spaß und genossen diesen besonderen Einblick in die Welt des Theaters. Und es zeigte sich: Peter Griffiths Idee, Englisch durch Theater lebendig zu machen, funktioniert heute genauso gut wie damals!
Ein besonderer Dank gebührt dem Förderverein der Schule für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung, so dass sich die Kosten für das Ticket für alle Besucher reduzierten.
Nina Weidmann, 9d
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