Neues auszuprobieren gehört für Jugendliche zum Erwachsenwerden dazu. Sie sammeln Erfahrungen und testen dabei ihre Grenzen aus. Diese Neugier birgt auch Risiken, wenn Alkohol- oder Zigarettenkonsum ins Spiel kommen. Wie bei manchen Erwachsenen droht die Gefahr einer Abhängigkeit. Um Jugendliche davor zu schützen, sind Aufklärung und ein offener Umgang mit dem Thema Suchtstoffe wichtig. Aber auch das „Erwachsenwerden“ an sich ist nicht einfach. Sich und sein eigenes Selbstverständnis zu finden, mit dem eigenen Körper zufrieden zu sein, im Sinne von Bodypositivity zu denken – das sind alles wichtige Faktoren zu einem „gesunden“ Selbstwertempfinden.
Das Gymnasium Dingolfing startete daher jetzt das „#LEVELUP – Programm zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Schulen“. Hier kooperieren die AOK und „neon – Prävention und Suchthilfe Rosenheim“, eine gemeinnützige Stiftungsgesellschaft. Aus den Schwerpunkten des Präventionsprogramms zu verantwortungsbewusstem Umgang mit klassischen Suchtmitteln wie Alkohol, aber auch mit modernen Medien sowie jugendtypischem Risikoverhalten konnte die Schule aus drei Workshop-angeboten wählen: „Alkohol, Rausch und Gruppendruck“, „Digital, mobil und always on“ sowie „Selfies, Selbstbild, Social-Life“. „Ziel ist es, dass junge Menschen ein Bewusstsein für gesundheitsgefährdende Risiken entwickeln und Lebenskompetenzen erwerben“, so Andrea Götz, Gesundheitsfachkraft der AOK-Direktion Straubing-Bogen – Dingolfing-Landau. Das Gymnasium Dingolfing hat sich bei den Schülerworkshops für das Thema „Selfies, Selbstbild, Social-Life“ und bei der Lehrkräfteschulung bzw. dem Thema des Elternabends für „Selbstinszenierung und Selbstoptimierung“ entschieden. Auf dieser Basis wurden dann für jede Klasse individuelle Workshops zusammengestellt.
Die Fachleute von neon Rosenheim waren vor Ort dabei und führten die klassenspezifischen Workshops durch. Die Schülerinnen und Schüler behandelten das Thema in Rollenspielen, reflektierten ihr bisheriges Verhalten und entdeckten für sich attraktive und gesundheitsgerechte Freizeitaktivitäten. Auch die Eltern wurden aktiv eingebunden. An einem Elternabend vermittelten Expertinnen und Experten nützliche Tipps und interessante Informationen. So können Eltern ihre Kinder unterstützen, deren Achtsamkeit stärken und diese neuen Erkenntnisse auch zu Hause im Familienleben integrieren. „Wir wollen, dass das Programm mit seinen positiven Effekten langfristig wirkt. Deswegen knüpfen die Jugendlichen und ihre Lehrkräfte mit weiteren kleinen Projekten an die Projektwoche an“, so Kerstin Schieler, Schulleiterin am Gymnasium Dingolfing. Das nachhaltig angelegte Präventionsprogramm bindet die Lehrkräfte der Schule eng in das Programm ein und auch nach der Projektwoche unterstützen die Fachleute von neon Rosenheim bei der Vertiefung der Inhalte.
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