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In der Woche vor den Osterferien brachen 33 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Dingolfing zusammen mit den Lateinlehrkräften OStR Sven Achmann, StRin Jessica Andraschko und StR Thomas Stuckenberger mit dem Bus nach Rom auf und erlebten in der Ewigen Stadt bei frühsommerlichen Temperaturen eine unvergessliche Zeit.

Zwei Umstände sollten die Romreise, die wohl den Höhepunkt im Lateinerleben darstellt, in diesem Jahr noch spezieller machen und in besonderer Weise prägen: einerseits das Heilige Jahr, das die Katholische Kirche 2025 feierlich begeht und das Pilgerströme aus aller Welt anzieht, andererseits der Staatsbesuch von König Charles III. und seiner Gattin Camilla, für den in diesen Tagen nicht nur Straßen, sondern zeitweise ganze Sehenswürdigkeiten abgesperrt wurden, wie die Dingolfinger Reisegruppe selbst auf dem Forum Romanum erfahren musste. Immerhin wurde man später mit einem Blick auf das britische Königspaar entschädigt.

Nach gut dreizehnstündiger Busfahrt war die Gruppe am Montag im Hotel unweit von Santa Maria Maggiore gut angekommen und erkundete anschließend gleich zu Fuß die Innenstadt, um auf den Kaiserforen und im Circus Maximus zum ersten Mal an Originalschauplätzen in die antike Welt einzutauchen, die im Unterricht zwar seit Jahren behandelt, der Mehrheit aber doch nur aus Büchern und Texten bekannt war. Am späten Nachmittag ging es nach einem Halt an der Bocca della Verità durch die Menschenmassen und malerischen Gassen Richtung Piazza Navona, bevor man den Tag am imposanten Trevi-Brunnen ausklingen ließ und dort die Abendstimmung genoss.

Am Dienstagvormittag stand der Besuch der Basilika San Clemente auf dem Programm, die auf drei Ebenen eine Zeitreise in verschiedene Epochen römischer Baukunst ermöglichte: eine antike Münzprägestätte aus dem 1. Jh. v. Chr. wurde wohl gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. zu einer Mithras-Kultstätte umfunktioniert, über die im 4. Jh. n. Chr. eine größere Basilika für Christen gebaut wurde, bevor auf deren Fundament wiederum im Jahr 1108 die heutige Basilika San Clemente im romanischen Stil errichtet wurde. Auf dem Forum Romanum wandelte man nachmittags auf den Spuren von Cicero und Caesar und am Konstantinsbogen konnte man anhand der lateinischen Inschriften und Reliefs bedeutende Stationen aus dem Leben dieses großen römischen Kaisers rekonstruieren und zeitgeschichtlich einordnen. Die größte Bewunderung rief freilich das Wahrzeichen Roms hervor, das Kolosseum. In drei Gruppen führten die Lateinlehrkräfte durch das größte aller im antiken Rom gebauten Amphitheater, das nicht nur im Hinblick auf die Dimensionen, sondern auch hinsichtlich der fortschrittlichen Architektur den Vergleich mit den modernsten Arenen der Welt nicht fürchten muss. Auf dem Palatin genoss man später den Sonnenuntergang mit Blick über die Stadt.

Mit der Hafenstadt Ostia rückte am Mittwoch das zweitgrößte Freilichtmuseum in Italien in den Mittelpunkt, das mit seinen vielen gut erhaltenen Gebäuden, Fresken und Mosaiken die antike Lebenswelt einmal mehr sichtbar machte. Nachmittags wurde die wunderschöne Basilika „St. Paul vor den Mauern“ besichtigt, deren Entstehungsgeschichte und prunkvolle Ausstattung für große Augen sorgte. Da sie zu den vier Papstbasiliken zählt, durchschritten die Dingolfinger hier ihre erste „porta sancta“. Nach dem Besuch des allen Gottheiten geweihten Pantheon, dessen Kuppelbau vielen späteren Gebäuden von Weltrang als Vorlage diente, schlenderte man abends durch die Gassen der Ewigen Stadt und ließ sich in Roms wohl berühmtester Eisdiele Giolitti ein Eis schmecken.

Der Donnerstag stand zunächst im Zeichen der Kapitolinischen Museen und ihrer berühmten Ausstellungsstücke, deren Besichtigung in Form einer Quiz-Tour aufbereitet wurde. Anschließend wartete mit dem Besuch des Vatikans der nächste Höhepunkt: Petersplatz und Petersdom ließen nicht nur Katholikenherzen höher schlagen. Das Mausoleum von Kaiser Hadrian – besser bekannt als „Engelsburg“ – bot der Gruppe später einen weiteren fantastischen Blick über die Stadt, bevor der letzte Abend der Reise an der Spanischen Treppe einen stimmungsvollen Abschluss fand.

Während ein Teil der Reisegruppe den Freitagvormittag noch nutzte, um letzte Souvenirs zu besorgen, suchte ein anderer Teil früh am Morgen die Lateranbasilika auf, um am Ende der Reise tatsächlich alle vier heiligen Pforten durchschritten zu haben. Vor der Abfahrt stand nämlich noch ein Besuch von Santa Maria Maggiore auf dem Programm, der Lieblingskirche von Papst Franziskus, in der er gut zwei Wochen später beerdigt werden sollte. Mit einem letzten Stopp bei den Calixtus-Katakomben, dem unterirdischen Friedhof der ersten Christen vor den Toren Roms, ging eine wunderbare Reise dem Ende entgegen. Und daheim am Gymnasium wieder gut angekommen fühlte man sich an die Worte Fellinis erinnert: „Rom ist ein Karussell von Erinnerungen, wirklichen Ereignissen und Träumen.“

OStR Sven Achmann, StRin Jessica Andraschko, StR Thomas Stuckenberger

 

Die Teilnehmer der Romfahrt vor dem Petersdom – Aufnahme: Jessica Andraschko

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gymnasium Dingolfing