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„Kennen Sie die verschiedenen Social Media-Angebote und die jeweils vorgesehenen Altersgrenzen für deren Nutzung?“, so die einleitende Frage von Polizeimeister Rudolf Schmuderer, dem Jugend- und Präventionsbeauftragten bei der Polizeiinspektion Dingolfing, an die Besucher der Informationsveranstaltung zum diesjährigen Safer Internet Day für die Eltern der Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen. So mancher war doch überrascht angesichts der Fülle an Möglichkeiten und noch überraschter davon, wie vertraut viele der genannten Kanäle den Kindern sind, die in der Regel alle die Altersgrenze von zumeist 13 Jahren noch nicht einmal erreicht haben. Überraschung wandelte sich im Laufe des Vortrags in Betroffenheit, als der Referent die verschiedenen Gefahren im Zusammenhang mit der Handynutzung aufzeigte. Ausgehend vom sogenannten Legalitätsprinzip, das besagt, dass die Strafverfolgungsbehörden wie die Polizei verpflichtet sind, Straftaten zur Anzeige zu bringen, wenn sie davon Kenntnis erlangen, erläuterte er die verschiedenen Grundtypen strafbarer Inhalte: Pornographie, Gewaltdarstellung und -verherrlichung, extremistische, volksverhetzende und verfassungsfeindliche Inhalte und Urheberrechtsverletzungen. Mit anonymisierten Beispielen aus seinem Berufsalltag führte der Beamte vor Augen, dass entsprechende Vorfälle auch in der Altersgruppe der Sechstklässler durchaus an der Tagesordnung seien. „Die digitale Welt bietet viele Chancen, birgt jedoch auch erhebliche Gefahren“, so resümierte der Referent und appellierte an die Eltern, diese Themen in aller Offenheit mit ihren Kindern zu besprechen.

Der Elternabend schloss sich an die Workshops an, die am Schulvormittag in den einzelnen Klassen der Jahrgangsstufe 6 zum Thema Cybermobbing und Gefahren bei der Nutzung des Smartphones durchgeführt worden waren. Federführend geleitet wurden diese von Luisa Mifka, der Präventionsfachkraft beim Landratsamt Dingolfing-Landau, die anhand des Rollenspiels „Bloßgestellt im Netz“ einen fiktiven Fall von Cybermobbing mit den Klassen simulierte und durchspielte. Dabei ging es nicht nur um die kognitive Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen und Auswirkungen von Mobbing im Netz, sondern um das empathische Sich-Hineinversetzen in die unterschiedlichen Figuren und das Erspüren der verheerenden Folgen für die Mobbingopfer. Dieser affektive Zugang erlaubte es den Schülerinnen und Schülern, die Ausgangslage zu reflektieren und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. In einem weiteren Baustein wurden die Schüler von Herrn Schmuderer über rechtliche Aspekte und die Konsequenzen strafbarer Handlungen mit dem Smartphone bzw. den Besitz strafbarer Inhalte informiert.

Luisa Mifka informierte die Eltern über den Ablauf des Workshops und verdeutlichte ebenfalls, dass viele Kinder und Jugendliche sich oft nicht hinreichend der Konsequenzen ihres Online-Verhaltens bewusst sind. Sensibilisierung und das Gespräch über die Gefahrenpotentiale im Netz seien daher maßgebliche Präventionsmaßnahmen.

Der Informationsabend endete mit einer Gesprächsrunde, bei der die anwesenden Eltern Gelegenheit hatten, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Etliche Besucher zeigten sich besorgt über die dargestellten Gefahren und zeigten sich dankbar für die wertvollen Einblicke und Informationen.

Die stellvertretende Schulleiterin Elisabeth Rembeck bedankte sich herzlich bei den beiden Referenten, die der Schule bei verschiedenen Projekten als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen und durch ihren Einsatz an der Schule einen maßgeblichen Beitrag zur schulischen Medien- und Werteerziehung leisten. Sie dankte auch den Eltern für ihr Kommen und ihr Interesse und betonte, dass die Erziehung der Kinder hin zu einer mündigen, kritischen und reflektierten Nutzung von Medien nur gelingen könne, wenn Schule und Eltern hier an einem Strang ziehen und Verantwortung übernehmen. Im Kontext der schulischen Medienerziehung ist der nunmehr seit Jahren etablierte und von StDin Anita Baumgartner konzipierte Safer Internet Day ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit im digitalen Raum und die Minimierung von Risiken bei der Handynutzung.

 

Elisabeth Rembeck

 

Gymnasium Dingolfing