Am Dienstag, den 28. Januar, kam der niederbayerische Schriftsteller für einen Vortrag in die Klasse 8a des Gymnasium Dingolfing. Der Autor war selbst einmal Schüler unserer Schule.
Hans Weber, geboren 1961, und Armin Ruhland, geboren 1959, besuchten dieselbe Klasse am Gymnasium Dingolfing und studierten nach dem Abitur BWL bzw. Kunstgeschichte. Schon seit Schultagen sind sie gut befreundet und schreiben ihre Krimireihe auch zusammen. Bis jetzt veröffentlichten sie vier Bücher und ein Fünftes erschien im April mit dem Titel „Ausgeschossen“.
Die Bücher haben einen hohen Wiedererkennungswert, da sie alle mit „Ausge…“ beginnen. Das erste hieß “Ausgetrabt”.
“Ich wollte eigentlich gar nicht Schriftsteller werden“, meinte er. Nachdem er das Berufsleben beendet hatte, hatte er auf einmal viel Zeit. Während des Lesens eines Regional-Krimis kam ihm die Idee, selbst einen zu schreiben.
Und was alles nötig ist, um ein Buch überhaupt zu veröffentlichen, erklärte uns Herr Weber in seinem Vortrag.
Die ersten Schritte sind natürlich die Vorüberlegungen. Dabei wählt man die Umgebung aus. In den Büchern der beiden Autoren ist das die Stadt Pfarrkirchen, welches mit dem alljährlichen Pfingstmeeting der deutschen Traberelite der Ausgangspunkt des ersten Krimis „Ausgetrabt“ war. Dann kommt die Handlung: Zum einen der A-Plot, also der Haupterzählstrang, in dem der Mord geschieht. Und zum anderen der B-Plot, also die Nebenhandlung, in der meistens vom Privatleben der Kommissare erzählt wird. Herr Weber meinte auch, dass zu zweit Schreiben grundsätzlich schwer umsetzbar ist, nicht aber bei seinem Freund Armin Ruhland und ihm. Ihre Idee war es, jeweils eine Kapiteleinteilung zu machen, sodass jeder einen eigenen Teil schreiben kann. Damit aber die Kapitel zusammenpassen, erstellen sie ein Storyboard, das die Charaktere und den Plot schildert. Wichtig ist auch die Recherche. Bei realen Orten darf man keine falschen Beschreibungen abdrucken.
(Funfact: ein durchschnittlicher Regionalkrimi hat ungefähr sechzigtausend Wörter)
Als Nächstes braucht man einen Verlag. Klassische Verlage kosten zwar nichts, man bekommt aber weniger Gewinn. Bei Selbstverlag ist der Gewinn unter Umständen größer, man hat aber viel mehr Arbeit und das Risiko, gar nichts zu verdienen, beziehungsweise Geld zu verlieren.
Die Bewerbung bei einem Verlag heißt Exposé. Dies beinhaltet beispielsweise eine Zusammenfassung, die Cover-Idee, den Arbeitstitel, die Zielgruppe und den Lebenslauf der Autoren. Ein Lektor des Verlages überarbeitet den Text. Die Führungskräfte des Verlags legen aber auch den Preis oder das Erscheinungsdatum fest.
Der letzte Schritt ist die Werbung. Herr Weber und Herr Ruhland vermarkten Bücher mit Zeitungen, Messen und Social Media. Er erzählte, dass sie bei Lesungen auch Schauspieler und Musikbands anheuern.
Jetzt ist klar, wie man ein Buch schreibt. Also worauf wartet ihr noch?
Jakub Biernat, Klasse 8a
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