Servus, dobrý deň und hola
Um ihre Gastschülerinnen aus der Slowakei und aus Argentinien sowie deren Kultur besser kennenzulernen, hat die Klasse 10c des Gymnasiums Dingolfing am vergangenen Freitag einen Kulturvormittag veranstaltet. Auch die deutschen Schüler nutzten die Gelegenheit, ihren neuen Freunden möglichst viel von der bayrischen Lebensweise mitzugeben. Der Vormittag war ein voller Erfolg, so dass er sogar um eine Schulstunde verlängert wurde.
Delfina Le Mura dagegen ist erst seit Dezember in Bayern und kehrt Ende Februar in ihre Heimatstadt in der Nähe von Buenos Aires zurück. „Ich habe bereits so viel erlebt und genieße die Zeit. Wir waren in Passau und in Landshut. Ich habe sogar schon die Allianzarena gesehen.“ Delfina nimmt an dem Schüleraustausch des Bayrischen Jugendrings teil, weil sie seit neun Jahren Deutsch lernt und gerne neue Kulturen kennenlernt. Auch sie präsentierte ihr Land mit einem Spanisch-Kurs und interessanten Informationen. Gemeinsam mit ihrer deutschen Austauschpartnerin Leonie Neumeier hat sie Tortas Fritas, ein argentinisches Nationalgericht, vorbereitet. Anfang März fliegt Leonie für zweieinhalb Monate zu Delfina nach Argentinien. „Ich wollte schon immer nach Südamerika und die Gelegenheit, zehn Wochen bei einer fremden Familie zu leben, hört sich spannend an. Außerdem verstehe ich mich super mit Delfina und ihren Freundinnen. Ich denke, meine Reise wird eine unvergessliche Erfahrung“, sagte Leonie Neumeier.
Klassenleiterin Christiane Krempl lieferte die Idee zu dem Kulturprojekt. „Ich finde Delfina und Martina sind eine Bereicherung für unsere Klasse. Es haben sich neue Freundschaften gebildet und sie haben sich immer gut in den Unterricht eingebracht.“ Damit die ausländischen Gäste auch einen Einblick in die bayrische Lebensweise bekommen, stellten die Schüler der zehnten Klasse Fragen zu Bayern und lernten den Mädchen die wichtigsten bayrischen Wörter. So heißt Servus auf slowakisch dobrý deň und auf spanisch hola. „Unsere Schule unterstützt den Aufenthalt der beiden, weil ein Austausch der Kulturen wichtig ist und man Vorurteile durch direkten Kontakt vermeiden kann“, bestätigte stellvertretende Schulleiterin Elisabeth Rembeck, als sie der Veranstaltung beiwohnte. „Anfangs waren beide etwas schüchtern. Aber als sie einen zweiten Blick wagten und sich besser integrierten, gehörten sie auch wirklich dazu“, meinte Frau Krempl.
Der kulturelle Vormittag wurde mit Speisen aus Bayern, Argentinien und der Slowakei, aber auch mit Gerichten aus Rumänien und Russland, da dies die Heimatländer zweier Schülerinnen der Klasse sind, abgerundet. Dabei wurde nicht nur gelacht, sondern auch die ein oder andere Träne aus Heimweh und Abschiedsschmerz vergossen.