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Im Rahmen des Geschichtsunterrichts, in dem sich die 9. Klassen unseres Gymnasiums intensiv mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust beschäftigt hatten, besuchten sie am 20. März mit ihren jeweiligen Geschichtslehrkräften unter der Leitung von Frau Plab die KZ-Gedenkstätte in Dachau.

Dort angekommen ging es durch das Eingangstor des ehemaligen Jourhauses im Lager, auf dem die Jugendlichen den bekannten und bitteren Satz „Arbeit macht frei“ lesen konnten. Nach ein paar organisatorischen Worten der jeweiligen Lehrkräfte durften sich die Schüler und Schülerinnen zunächst die Ausstellung der Gedenkstätte ansehen, welche sich im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Lagers befand. Hier konnten sie sich eigenständig über die Lagerchronik, die Schicksale einzelner Häftlinge, die Foltermethoden und medizinischen Versuche sowie die letzten Tage des Lagers und die Befreiung der Gefangenen durch die Amerikaner informieren. Daraufhin wurde ein Film über das Arbeitslager vorgeführt, welcher mithilfe von Originalaufnahmen den Jugendlichen die schrecklichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Lager Dachau ein Stück näher brachte.

Nach einer kurzen Pause begann die Führung. Sie wurde von ausgebildetem Fachpersonal geleitet und startete auf dem Appellplatz. Dort erfuhren die Schüler und Schülerinnen Grundlegendes über die Entstehung und den Nutzen des Lagers. Sie wurden auch über die Ernsthaftigkeit dieses dunklen Kapitels der Menschheit aufgeklärt, denn nahezu 42.000 Menschen fanden auf dem Gelände des KZ Dachau innerhalb von 12 Jahren den Tod. Für viele erschien die Situation beinahe unwirklich. Daraufhin durften sie sich die Baracken des Arbeitslagers anschauen. Diese waren jeweils für eine Belegung von 200 Personen angelegt, gegen Ende des Krieges aber mit bis zu 2.000 Häftlingen belegt und damit völlig überfüllt. In den engen Baracken stehend bekam man einen Eindruck vom Leben der Häftlinge auf engstem Raum unter widrigsten Umständen. Danach ging es in den Bereich der Krematorien, welcher für die Jugendlichen extrem erschütternd wirkte. Hier sahen sie die Gaskammer mit der Aufschrift „Brausebad“ und die Verbrennungsöfen, die ständig in Betrieb waren. Außen um das Gebäude sind kleinere Mahn- und Gedenksprüche verteilt, wie zum Beispiel „Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung“, „Krematorium – Denket daran, wie wir hier starben“ oder auch „Vergiss nicht“. Dieser Teil des Geländes ist wie eine Art Friedhof gestaltet, eben „den Toten zur Ehr“. Damit waren die Führung und der Besuch des Lagers abgeschlossen und die Schüler und Schülerinnen traten die Heimreise an.

Auch wenn dieser „Ausflug“ definitiv kein schöner war, war er sehr lehrreich und wichtig, denn nur so können die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten in unserer Erinnerung bleiben, damit sie nie wieder geschehen.

 Anna Jomrich, 9D

Gymnasium Dingolfing