„Überholspur“ oder individuelle Lernzeitverkürzung (ILV) am Gymnasium
- ein vom Kultusministerium neu angebotenes Fördermodul
für begabte und motivierte SchülerInnen –
aus Sicht der Teilnehmerinnen
In den Schuljahren 2021/22 und 2022/2023 wird zum ersten Mal das Modul „Individuelle Lernzeitverkürzung“ für SchülerInnen der 9. und 10. Klassen am Gymnasium Dingolfing angeboten. Die drei Schülerinnen Lea Brem, Matilda Schumann und Tamara Strasdas nehmen dieses Angebot an und besuchen regelmäßig Montag nachmittags den Zusatzunterricht in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch sowie ergänzend in der 10. Klasse in dem von den Teilnehmerinnen gewählten Fach Geschichte. Der Fokus des Unterrichts liegt insgesamt auf der Unterstützung beim Erwerb wichtiger Kompetenzen, um gegebenenfalls am Ende der 10. Klasse von der Möglichkeit Gebrauch machen zu können, die 11. Jahrgangsstufe zu überspringen oder für ein Auslandsjahr freigestellt zu werden. Im Folgenden bewerten die Schülerinnen diese Zusatzförderung:
„Durch kompakte und aufs Wesentliche reduzierte Zusammenfassungen wird der Unterricht als ´produktiver´ empfunden als der Regelunterricht, was manchmal aber auch zu neuen Herausforderungen führt. Selbstständigkeit, Pflichtbewusstsein und Selbstdisziplin spielen dabei eine große Rolle, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Darüber hinaus können die Schülerinnen aber bereits neu erlernte Stoffinhalte auf den laufenden Regelunterricht anwenden und damit aus der ILV bekannte Sachverhalte aktiv wiederholen. Hinzu kommt, dass man in dieser kleinen Gruppe vielfach im Team arbeiten kann, was vor allem nach der Coronapandemie hilfreich ist. Dieser Kurs ist besonders für motivierte Schüler weiterzuempfehlen.“ (Tamara)
„Die ILV ist ein durchaus fordernder Zusatzkurs. Man muss bereit sein, Freizeit aufzugeben und sollte sich auch sicher sein, den Anforderungen gewachsen zu sein. Trotzdem ist es wertvoll, diese Zusatzförderung wahrzunehmen, weil Lernstoff sehr kompakt und kompetent vermittelt wird. Die Zeit zum Bearbeiten der Aufgaben außerhalb des regelmäßigen Unterrichts kann man sich frei einteilen. Viel Neues wird abseits der üblichen Methoden erlernt. Auch Probleme mit Stoffinhalten oder eigener Lernmentalität kristallisieren sich klar heraus. Diese können damit aktiv aufgegriffen und individuelle Lern- und Arbeitsstrategien weiterentwickelt werden.“ (Lea)
„Im Zuge des Programms eignen sich SchülerInnen wichtige fächerübergreifende Lerntechniken an und haben gleichzeitig die Möglichkeit, vieles auszuprobieren, was im Regelunterricht schon aus zeitlichen Gründen meist nicht umgesetzt werden kann. Natürlich kommt es vor, dass man sehr viele Aufgaben neben dem Regelunterricht bewältigen muss und dann nicht alle Hausaufgaben erledigen kann. In einem solchen Fall ist es aber immer möglich, mit den Lehrkräften zu reden und die Stofffülle eventuell anzupassen. Außerdem können die TeilnehmerInnen selbst Einfluss auf die Stundeninhalte nehmen und so ihre eigenen Interessen mit einbringen. Insgesamt lässt sich die ILV durchaus als lohnenswert und vorteilhaft für spätere Bewerbungen beurteilen.“ (Matilda)
Die Aussicht auf ein Jahr weniger Schule oder einen Aufenthalt im Ausland ist bei der Wahl für die ILV zunächst sehr wichtig. Doch auch für begabte Schüler, die in ihrem Klassenverband bleiben wollen, ist diese Zusatzförderung eine durchaus wertvolle Erfahrung. Dabei sollte man bedenken, dass es kaum eine andere Möglichkeit gibt, innerhalb nur eines „Pluskurses“ eine gleichzeitige Förderung in den Kernfächern Englisch, Mathematik und Deutsch, von denen Mathematik und Deutsch zu den verpflichtenden Abiturfächern zählen, sowie einem weiteren Profilfach angeboten zu bekommen. Es bleibt somit zu hoffen, dass diese Zusatzförderung auch in den nächsten Jahren von unseren begabten und motivierten SchülerInnen angenommen wird.
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