Am vergangenen Freitag erklang in der Pause am Gymnasium Dingolfing der vertraute Klang von „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude“, einem zeitlosen Song, der uns alle an die friedlichen Ideale Europas erinnert. Diese musikalische Eröffnung markierte den Beginn der Feierlichkeiten zum Europatag an unserer Schule. Unter der Leitung von Mathias Plechinger hatten drei 5. Klassen des Gymnasiums diesen Song eigens für diesen Anlass einstudiert.
Der Europatag, der jährlich am 9. Mai begangen wird, steht ganz im Zeichen des Friedens und der Einheit in Europa. Er erinnert an die Schuman-Erklärung, in der Robert Schuman im Jahr 1950 seine Vision einer neuen Form der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte. Diese Idee war bahnbrechend und legte den Grundstein für das, was wir heute als Europäische Union kennen.
Seit fast 80 Jahren herrscht in der EU nun der Frieden und hoffentlich bald auch wieder in ganz Europa. Dieser Frieden ist ein Privileg, das wir nicht zuletzt der Europäischen Union zu verdanken haben. Diesen Gedanken wollten die Lehrerinnen für Politik und Gesellschaft, Christiane Krempl und Julia Döring, den Schülerinnen und Schülern näherbringen. Zu diesem Zweck gab es in der Pausenveranstaltung ein vielfältiges Programm, an dem auch die Fachschaften Wirtschaft, Kunst und Musik beteiligt waren. Bereits zwei Wochen zuvor wurde ein Quiz angeboten, bei dem tolle Preise winkten. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich durch eine von der Klasse 10B vorbereitete Ausstellung in der Aula über die wichtigsten Aspekte der Europäischen Union informieren und anschließend ihr Wissen unter Beweis stellen. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit, an einem Spiel teilzunehmen, das ihr Wissen über die Zuständigkeiten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten auf die Probe stellte.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde zudem ein neues Kunstwerk enthüllt. Unter der Leitung von Kunstlehrerin Leonie Elpelt, die selbst unzählige Arbeitsstunden investierte, hatten Schülerinnen und Schüler in stundenlanger Arbeit ein beeindruckendes Gemälde geschaffen, das nun prominent in der Aula zu bewundern ist. Das Kunstwerk orientiert sich an der mythologischen Figur Europa und betont den Wert der Freiheit, der untrennbar mit Europa verbunden ist.
Frau Elpelt erläuterte in einer kurzen Ansprache die Symbolik des Gemäldes. Der eingerissene Grenzzaun erinnert an die tragischen Ereignisse im Mittelmeer, wo seit 2014 rund 30.000 Flüchtlinge ertrunken sind. Eine Menschenkette symbolisiert Solidarität und Zusammenhalt sowie das Thema Inklusion, während die Prideflag für die Diskriminierungsfreiheit steht, die in der Charta der Grundrechte der EU verankert ist.
Europa selbst wird durch die Darstellung eines Stiers repräsentiert, der auf die mythologische Entführung der Figur Europa durch Zeus verweist. Frau Elpelt betont jedoch, dass Europa den Stier im Griff hat, und verweist auf den Anti-Vergewaltigungsslogan „No means no“, der auf dem Stier prangt.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch auf das bevorstehende Projekt des Fachs „Politik und Gesellschaft“ hingewiesen: Am 7. Juni findet in Deutschland die Europawahl statt, bei der erstmals auch 16-Jährige wählen dürfen. Zur Vorbereitung darauf wird am 4. Juni die Juniorwahl am Gymnasium Dingolfing durchgeführt. Diese realitätsnahe Wahlsimulation ermöglicht es den Jugendlichen, Demokratie hautnah zu erleben und zu erlernen. Ein Projekt, auf das wir uns bereits freuen!
Die Feierlichkeiten endeten mit dem Gesang der Europahymne. Es war eine gelungene Veranstaltung, die sicherlich im nächsten Jahr wiederholt werden wird.
Der Europatag am Gymnasium Dingolfing war nicht nur eine Gelegenheit, die Bedeutung von Frieden und Einheit in Europa zu reflektieren, sondern auch ein Fest der Vielfalt und der gemeinsamen Werte, die uns als Europäerinnen und Europäer verbinden.
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