Unterricht zum Schmecken
Klasse 10a des Gymnasiums Dingolfing in der Essigfabrik
Wie wird eigentlich Essig hergestellt? Diese Frage stellten sich die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 10a des Gymnasiums Dingolfing im Chemieunterricht. Um eine Antwort hierauf zu erhalten, besuchten die Jugendlichen zusammen mit ihrer Chemielehrerin OStRin Stephanie Mahr, die diese Exkursion organisierte, und deren Kollegin StRin Julia Bagung am 13.03.2019 die Essigfabrik Kriegl in Pilsting.
Zuerst wurden die Besucher von Peter Kriegl, dem Leiter des Familienunternehmens, begrüßt. Nach einer theoretischen Erläuterung, wie Essig überhaupt hergestellt wird, berichtete Herr Kriegl über die Anfänge und Entwicklungen seiner Firma bis heute. Seit 1872 handelt die Familie Kriegl bereits mit Essig, aber erst seit 1950 wird dieser auch selbst hergestellt. Bei der Firma Kriegl finden zwei unterschiedliche Gärverfahren zur Essigherstellung Anwendung. Das erste von Beginn an verwendete Verfahren ist das Umpumpverfahren, bei dem mit Hilfe von Buchenholzrollspänen und Maische Alkohol durch Bakterien unter Sauerstoffzufuhr zu Essig verarbeitet wird. Die zweite Gärungsmethode ist das Submersverfahren. Hier arbeiten die Essigbakterien ohne Hilfsmittel. Die Essigbakterien, genannt Acetobacter, sind, egal bei welchem Verfahren, ein unverzichtbarer Bestandteil der Essigherstellung. Der Arbeitsplatz dieser Bakterien sind die hölzernen Gärungsanlagen, genannt Essigbildner oder Acetoren. Bei der anschließenden Betriebsführung konnten diese beiden Gärungsmethoden in der Praxis betrachtet werden. Zudem war es den Jugendlichen möglich, die riesigen Tanks aus Holz und Edelstahl, die je ein Fassungsvermögen von 60.000 l haben, und das hauseigene Labor zu bewundern.
Zum Schluss durften die Klasse und ihre Lehrkräfte an einer Essigverkostung teilnehmen. Neben Nudel- und Wurstsalat mit dem hauseigenen Dressing „Salatfee“ konnten Trinkessige, süße fruchtige Dessertessige und die besonsers leckeren Balsamicoessige mit Fruchtgeschmack (z. B. Himbeere, Pfirsich, Schwarze Johanisbeere etc.) probiert werden. Zudem wurden noch offene Fragen der Besucher beantwortet.
Als Dankeschön für die sehr interessante Führung und die leckere Verkostung wurde Herrn Kriegl ein kleines Präsent überreicht. Mit einem Gastgeschenk der Firma Kriegl und um einiges reicher an Wissen traten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen die Heimreise an.
Julia Springer, 10a
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