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Die Höchstpunktzahl in der schriftlichen Abiturprüfung im Fach Deutsch – mit diesem tollen Ergebnis brillierte die Abiturientin Jana Fischer und war damit Jahrgangsbeste in Deutsch. So konnte sie bei der Absolvia 2022 am 24. Juni nicht nur ihr Abiturzeugnis in Empfang nehmen, sondern erhielt zugleich ein Jahresabonnement der Zeitschrift Der Sprachdienst als Anerkennung für ihre hervorragende Auseinandersetzung mit einem Auszug aus Johann Wolfgang von Goethes Drama Stella von der Gesellschaft für deutsche Sprache. Neben einer treffsicheren und detaillierten Gesamtinterpretation hatte die Preisträgerin auch die Zusatzfrage mustergültig bearbeitet: Für den geforderten Vergleich, wie eine prägende Verlusterfahrung in einem anderen literarischen Werk gestaltet wird, hatte sie gekonnt auf die Novelle Bahnwärter Thiel von Gerhart Hauptmann zurückgegriffen und eine Reihe überzeugender Vergleichspunkte für ihre souverän abwägende Darstellung herangezogen. So bewies sie neben herausragenden Analyse- und Interpretationsfertigkeiten auch fundierte Textkenntnis und vertieftes literaturgeschichtliches Wissen und bearbeitete die vorgegebene Aufgabe in beeindruckend gekonnter Weise. Neben dem Dramenthema standen folgende weitere Aufgaben zur Wahl: Im Bereich der Lyrik wurde eine Interpretation des Gedichts Vorstadt im Föhn von Georg Trakl in Verbindung mit einer vergleichenden Darstellung der Gestaltung des Stadtmotivs im Gedicht Siehst du die Stadt? von Hugo von Hofmannsthal gefordert. Der Beginn der Episode „Sternenpflücker“ aus Christoph Ransmayrs 70 Episoden umfassenden „Atlas eines ängstlichen Mannes“ aus dem Jahr 2012 war Ausgangspunkt für die Interpretation eines epischen Textes. Zusätzlich sollten die Ergebnisse in Beziehung zur Aussage des Autors „Geschichten ereignen sich nicht, Geschichten werden erzählt.“ gesetzt werden. Und schließlich basierten die Aufgabenstellungen für die Aufgaben IV und V auf Sachtexten: In Zusammenhang mit dem materialgestützten Verfassen eines informierenden Textes galt es, einen Vortrag zum Thema „Dialektgebrauch in Bayern“ zu konzipieren. Grundlage für die textbezogene Argumentation war ein Text von Miriam Meckel zum Themenkomplex „künstliche Intelligenz und Literatur“; dabei konnte entweder eine textbezogene Erörterung oder ein Kommentar zur Frage, inwiefern die Produktion literarischer Texte durch Maschinen eine Bereicherung darstellen könne, verfasst werden.

Im Rahmen der feierlichen Absolvia in der Stadthalle Dingolfing am 24. Juni 2022 konnte Schulleiter OStD Helmut Ettengruber die Abiturientin mit dem ersten von insgesamt sechs Zeitschriftenexemplaren überraschen und beglückwünschte sie zu ihrem Erfolg. An dieser Stelle nochmals alles Gute und herzlichen Glückwunsch zu dem herausragenden Ergebnis. Damit einher geht der Wunsch, die Preisträgerin möge auch zukünftig ihr Interesse für die deutsche Sprache und Literatur bewahren und weiter vertiefen. Die Schule bedankt sich herzlich bei der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. für die großzügige Unterstützung und Bereitschaft, auch in diesem Jahr die Würdigung der Jahrgangsbesten im Fach Deutsch durch die Vergabe des Freiabonnements zu ermöglichen.

Elisabeth Rembeck

Gymnasium Dingolfing