Menü

Schülerinnen und Schüler warten mit ihren Wahlbenachrichtigungen in der Hand vor dem Wahllokal, um ihre Stimme abzugeben?

Vor dem zum Wahllokal umfunktionierten Mehrzweckraum des Gymnasiums Dingolfing versammelten sich Schülerinnen und Schüler, bereit, ihre Stimme abzugeben. Dies wurde am 2. Oktober 2023 im Vorfeld der Landtagswahl in Bayern durch die Durchführung der Juniorwahl ermöglicht. Träger dieser spannenden Wahlsimulation ist der Verein Kumulus e.V. Das Projekt bietet ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen und ermöglicht den Schülern, den Wahlprozess in einer Demokratie hautnah zu erleben.

Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat sich das Projekt Juniorwahl zu einem der größten Schulprojekte der politischen Bildung in Deutschland entwickelt. Es steht unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, sowie des Kultusministers, Michael Piazolo. Insgesamt haben sich 900 weiterführende Schulen aus ganz Bayern für die Teilnahme angemeldet, und mehr als 6.000 Lehrkräfte engagieren sich in diesem Projekt. Über 220.000 Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Dies stellt bis dato die höchste Beteiligung an einer Juniorwahl im Vorfeld einer Landtagswahl in Deutschland dar.

Das Gymnasium Dingolfing hat sich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal an der Juniorwahl beteiligt, nach den erfolgreichen Teilnahmen in den Jahren 2018 und 2021. Insgesamt hatten rund 600 Schülerinnen und Schüler der 8. bis 12. Jahrgangsstufe die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Dies erforderte eine gründliche Auseinandersetzung mit den zur Auswahl stehenden Parteien und ihren Programmen. In dieser Phase entstanden lebhafte und fesselnde Diskussionen, sowohl im Unterricht als auch unter den Schülern selbst.

Die Wahl wurde von den engagierten Wahlhelferinnen und Wahlhelfern der Klasse 11c organisiert und durchgeführt. Sie legten die Wählerverzeichnislisten an, verteilten die Wahlbenachrichtigungen und betreuten die Wählerinnen und Wähler während des Wahlvorgangs. Auch die abschließende Auszählung des Wahlergebnisses lag in ihrer Verantwortung.

Die Ergebnisse der Juniorwahl werden jedoch erst nach der „echten“ Landtagswahl veröffentlicht. Obwohl es erwünscht ist, zu Hause über Politik zu diskutieren, sollte das Ergebnis der Juniorwahl die Wahlentscheidungen der Eltern nicht beeinflussen.

Verschiedene wissenschaftliche Studien, darunter Untersuchungen der Freien Universität Berlin, haben gezeigt, dass das Juniorwahl-Projekt nachhaltig das Wissen über demokratische Prozesse fördert und das politische Interesse von Jugendlichen steigert. Aus diesem Grund wird diese Form der politischen Bildung sicherlich auch in Zukunft an unserer Schule zum Einsatz kommen.

Julia Döring

Gymnasium Dingolfing