Prävention von sexueller Gewalt in der 5. Jahrgangsstufe: „Mein Körper gehört mir!“
Wie aktuell dieses Thema sexuelle Gewalt ist, haben die vielen Berichte in den Medien in den letzten Jahren gezeigt. Daher ist es uns als Schule, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Lebenskompetenzen fördern möchte, besonders wichtig, die Kinder mit dem nötigen Fingerspitzengefühl dafür zu sensibilisieren. Wir haben dazu vor drei Jahren einen Workshop zum Mitmachen eingeführt, der immer am Schuljahresende in den 5. Klassen geplant ist. Im letzten Schuljahr konnte das Projekt auf Grund des pandemiebedingten Wechselunterrichts leider nur in einer 5. Klasse durchgeführt werden. Der wichtigste Satz, den die Mädchen und Jungen am Ende unseres Workshops „mitnehmen“ sollen, lautet:
„Mein Körper gehört mir und nur ICH darf entscheiden, was ich damit erlaube!“
Der Workshop läuft folgendermaßen ab: Nach einer kurzen Einführungsgeschichte gestalten die Kinder gemeinsam ein Plakat zum Thema „GUTE/SCHLECHTE GEHEIMNISSE“, und es wird rege über die Beiträge diskutiert. Anschließend geht es darum, sich in kleinen Gruppen/Partnerarbeit zu überlegen, wem man auch ein „schlechtes Geheimnis“ anvertrauen könnte, was dann wiederum zur Diskussion gestellt wird. Es folgen vorgespielte Situationen, in denen Kindern Gefahr drohen könnten und es wird gemeinsam überlegt, wie man sich hierin richtig verhält. Dann wird geübt, wie man sich aus einer Situation befreien kann, wenn man gegen seinen Willen festgehalten wird, oder zumindest richtig auf sich aufmerksam macht. Dazwischen werden verschiedene Spiele passend zum Thema aus dem PIT (Prävention im Team) – Programm eingesetzt. Die Grundidee von PIT ist, die Zusammenarbeit von Schule, Polizei und anderen außerschulischen Partnern gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Team erleben und gestalten zu können. Für diesen kriminalpräventiven Unterricht an Schulen wurden verschiedene Sequenzen und Spiele entwickelt. Da auf Grund der Abstandsregeln nicht alles wie in den anderen Jahren umgesetzt werden konnte, wurde zusätzlich das Material der BZGA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) zur Aktion „Trau Dich!“ verwendet, das sich hervorragend zur Prävention sexueller Gewalt eignet.
Eindeutig übereinstimmender Tenor war nach dem Projekt, dass die Kinder nun ein „besseres Gespür“ für ihren Körper haben und sich jetzt auch mehr auszusprechen trauen, wo ihre persönlichen Grenzen sind. („Nicht jede Tante darf mich einfach so abknutschen, wenn ich das nicht will!“)
OStRin Stephanie Mahr
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