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Am 17. 4. machten sich die Klassen 10b und 10d des Gymnasiums Dingolfing auf, die Bundeshauptstadt zu erkunden. Nach der langen Busfahrt stand auch schon die erste eindrucksvolle Lektion jüngerer Zeitgeschichte auf dem Programm: Beim Besuch des ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnisses in Hohenschönhausen bekamen alle Beteiligten einen hautnahen Eindruck von den dunklen Facetten der DDR-Geschichte. Während einer Führung durch die Zellen- und Verhörtrakte gaben Zeitzeugen und ausgebildete Pädagogen einen Einblick in die perfiden Unterdrückungsmethoden des DDR-Regimes und den fragwürdigen Verhör- und Arrestmethoden im Namen der Staats-„Sicherheit“.

Erschöpft und beeindruckt von den Erlebnissen des Tages traf die Gruppe schließlich in Berlin ein. Am  Abend blieb noch Gelegenheit ein bisschen Hauptstadtluft zu schnuppern.
Deutschlands größte Stadt kann kaum zu Fuß erkundet werden und so machte sich die 44-köpfige Truppe am nächsten Tag auf den Weg Berlin mit dem Bus zu entdecken. Die nötigen Erklärungen lieferte während der dreistündigen Rundfahrt ein City-Guide am Busmikrofon mit typisch berlinerischer „Schnodderschnautze“. So erfuhr man – garniert mit vielen Anekdoten – viel Wissenswertes über Architektur, Geschichte, Politik und Leben in der Hauptstadt.

Diese konnten die Schülerinnen und Schüler dann noch einmal von oben betrachten. Sie besuchten die Aussichtsplattform von Deutschlands höchstem Turm am Alexanderplatz mit großartigem Rundumblick.

Berlin ist eine Stadt, die nie zu schlafen scheint, mit unzähligen Möglichkeiten, sich ins Nachtleben zu stürzen. Diese nutzten auch die Dingolfinger Gymnasiastinnen und Gymnasiasten und besuchten einen der angesagtesten Clubs Berlins, das „Matrix“.  Dieser öffnete extra für Schülerinnen und Schüler und so fand sich das Grüppchen mitten unter 1200 Schülerinnen und Schülern aus allen Ecken Deutschlands und Europas und alle hatten ihren Spaß beim Tanzen, Feiern und Kontakte knüpfen.

Der letzte Tag gehörte der Kunst und der Politik. Schon die Umgebung ihres Hotels an der East-Side Gallery hatte einen Eindruck von der lebhaften Kunstszene und ihrer (politischen) Bedeutung in Berlin vermittelt.  Bei einem Graffitti-Workshop erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die Berliner (Street)Art-Szene und gestalteten auch selber Graffitis. Es entstanden kleine Kunstwerke, die man mit nach Hause nehmen konnte.

 

 

 

 

 

 

Am Abend war man bei der Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl zu einem Gespräch eingeladen. Sie und ihr Kollege Falko Grossmann aus Hamburg erzählten von ihrem Alltag und standen gemeinsam mit Frau Hagl-Kehls Büroleiterin den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Sie blieben den im Schnitt 15- bis 17-Jährigen keine Antwort schuldig, sei es zu Fragen zum Alltag von Bundestagsabgeordneten oder zu globalen bzw. niederbayerisch-lokalen politischen Fragen.
Nach gut eineinhalb Stunden musste die Fragestunde beendet werden, um noch rechtzeitig vor Mitternacht zum Essen ins Paul-Löbe-Haus, zu einer Führung im Plenarsaal und einem Besuch der Reichstagskuppel bei Nacht zu kommen.

Die Gruppe dankte Frau Hagl-Kehl für die Einladung und die interessanten Einblicke in den politischen Alltag und in politische Entscheidungsprozesse.

Mit einem Besuch des Berliner Olympiastadions am nächsten Morgen und der anschließenden Heimreise ging die Berlinfahrt zu Ende. Hier war sowohl für Sport-, und Architektur- als auch für Geschichtsinteressierte etwas geboten. Man konnte einerseits Einblick ins Management einer großen Sportstätte erlangen, andererseits auch einen Eindruck von den größenwahnsinnigen Plänen Hitlers zum Aufbau einer Welthauptstadt Germania gewinnen.

So kehrten die 44 Bildungsreisenden und ihre Lehrkräfte am 20. April wohlbehalten ins – im direkten Vergleich – beschauliche Dingolfing zurück, sicher um einige Erkenntnisse und Erfahrungen reicher.

 

Gymnasium Dingolfing