Prävention von Gewalt

Jugend- und Präventionsbeamte der Polizei informieren Neuntklässler des Gymnasiums Dingolfing

Da man in vielen Lebensbereichen, unter anderem auch in der Schule, nicht selten auf Gewalt trifft, sollten sich Schülerinnen und Schüler früh genug mit diesem Thema auseinandersetzen. Aus diesem Grund fand am Montag, dem 19.02. bis Donnerstag, dem 22.02. in allen neunten Klassen des Gymnasiums Dingolfing ein Vortrag zum Thema Gewaltprävention statt, bei der die Werteerziehung gestärkt und die Bereitschaft zur Zivilcourage gefördert werden sollte. Des Weiteren sollte dadurch der Mangel an Selbstbewusstsein beziehungsweise Selbstwertgefühl vermindert werden.
Geleitet wurde das Projekt von Herrn Rudolf Schmuderer und Frau Julia Neumeier, beide Polizeimeister und gleichzeitig Jugend- und Präventionsbeauftragte der Polizeiinspektion Dingolfing.
Zuerst ging Herr Rudolf Schmuderer auf das Legalitätsprinzip ein. Dieses besagt, dass die Polizei bei Verdacht einer Straftat verpflichtet ist, dem Fall nachzugehen, Maßnahmen zu treffen, Anzeige zu erstatten und den Vorgang an die Staatsanwaltschaft zu übersenden. Um herauszufinden, was Gewalt eigentlich ist, durften die Schülerinnen und Schüler Begriffe, wie Beleidigung, Körperverletzung, häusliche Gewalt und Mobbing in eine Gewaltskala von 0 bis 100 einstufen. Dabei konnte schnell festgestellt werden, dass diese Begriffe eine große Bandbreite haben und jede Schülerin und jeder Schüler ein anderes Empfinden davon haben, wie schlimm die jeweilige Gewalt ist. Letztendlich entscheidet und beurteilt aber immer das Opfer, wie drastisch die Gewalt ist.
Als Nächstes behandelte Herr Rudolf Schmuderer die rechtlichen Grundlagen. Dafür erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen jeweils einen Paragrafen, wie z. B. die unterlassene Hilfeleistung, die Notwehr oder die Strafvereitelung, indem sie ihn zusammenfassten und Beispiele für bestimmte Situationen fanden. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden danach der restlichen Klasse präsentiert.
Anschließend übernahm Frau Julia Neumeier das Wort und klärte die Schülerinnen und Schüler über die Strafmündigkeit auf. Herr Schmuderer erläuterte anschließend noch, ab welchem Alter man zu Kindern, Jugendlichen oder Heranwachsenden zählt. Darüber hinaus nannte er sinnvolle Verhaltenstipps, die man im Falle einer Konfrontation mit Gewalt anwenden kann und zeigte, welche Haltung und welche Sprache konfliktlösend und am sichersten ist.
Mithilfe von Filmbeiträgen zweier verschiedener Gewaltsituationen konnten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler verschiedene vorgegebene Lösungsansätze hinterfragen, positive und negative Aspekte herausarbeiten und dadurch die bestmögliche Lösung finden.
Im Anschluss an die Filmbeiträge wurde die Aufgabe der Polizei bei einer Straftat dargelegt. Um einen Täter zu fassen, müssen viele Informationen und Personenbeschreibungen an die Polizei weitergegeben werden. Um die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu überprüfen, verließ Herr Rudolf Schmuderer das Klassenzimmer und ließ sie gemeinsam mit Frau Julia Neumeier eine Personenbeschreibung anfertigen, in der sie wichtige zuvor eingeprägte Erscheinungsmerkmale, wie z. B. Körpergröße, Aussehen oder Kleidung, festhielten.
Daraufhin zeigte Herr Rudolf Schmuderer noch aktive Verteidigungsmittel, wie Elektroschocker, Waffen, Pfefferspray und teilweise auch Waffen, die in Deutschland verboten sind.
Zu guter Letzt beantworteten Frau Julia Neumeier und Herr Rudolf Schmuderer die vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler anschaulich und kompetent.